Kötterhof Dieckmann in Essen-Dellwig

 

Der Vater des Firmengründers (Hermann Dieckmann)  wurde 1756 auf dem Stammhof der Familie geboren. Diese ist in Dellwig  1320 (Arnold upme Dike)  erstmals urkundlich erwähnt. Das Anwesen war  der 1136 gegründeten Abtei Hamborn (Prämonstratenserorden) abgabenpflichtig . Der Hof gehörte zur Hamborner Hufe, die 1258 erstmalig erwähnt wird.

Der Hof lag an der Ripshorster Straße. Heute befindet sich auf einem Teil des Geländes die Gesamtschule Borbeck (früher Hauptschule Barchembach). Dieses Gewässer gab der Familie den Namen  da es am Hof zu einem Teich (Dieck=Teich) aufgestaut wurde.

Heinrichs Dickmanns Vater Hermann wohnte auf dem Hof in Dellwig. Das Anwesen gehörte aber seinem jüngeren Bruder Everhard Dieckmann genannt Paus. Dieser wohnte auf dem Hof (Paus) der Ehefrau in Borbeck. Den Hof Dieckmann verpachtete Everhard Dieckmann genannt Paus an Hermann Holtwiesche.

Mehr zur Abtei Hamborn unter: www.abtei-hamborn.de.


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Prämonstratenser Abtei St. Johann (Abtei Hamborn) in Duisburg


© Regionalverband Ruhr, Essen

Der Kötterhof Dieckmann lag am Fußweg, der von den Verbindungen Ripshorster Straße und Bergheimer Steig abzweigt. Die dazugehörige Schmiede lag auf dem Gelände der heutigen Gesamtschule. Das eingezeichnete Gewässer  ist der Barchembach.


Haus Dieckmann in Essen-Borbeck

 

Im Jahre 1799 errichtete Hermann Dieckmann ein  Haus in Nähe der Kirche St. Dionysius in Borbeck. Es handelte sich um ein "Neubaugebiet" am Wehmerberg. Insgesamt wurden 4 Häuser von bauwilligen (Dieckmann, Goertz,  Lambrecht, Wiesel) errichtet. Das Gebäude von Hermann Dieckmann  lag  an der Straße Weidkamp in Höhe der Einmündung  Möllhoven aber auf der rechten Straßenseite  (zur St. Dionysius Kirche hin).

Das Gelände gehörte zu je 1/2 der vorgenannten Pfarrei und den Weidkämper Nachbarn. Später war die Kirchengemeinde alleinige Eigentümerin.  Den Pachtvertrag unterzeichneten Hermann Dieckmann und seine Ehefrau Maria, geborene Bäckers, mit ++, da beide nicht lesen und schreiben konnten. Nach dem Tod von Maria Dieckmann (1823) wohnte Hermann Dieckmann   bis zu seinem Tod im Jahre 1842 weiterhin an der gleichen Stelle.

In Borbeck wurde Heinrich Dickmann (Gründer der Frau August Dickmann GmbH) 1808 geboren. Sein Vater hatte den Beruf des Tagelöhners. Der Firmengründer nannte sich selbst stets Dickmann. Er schuf dadurch für seine Nachkommen den heutigen Namen. Die restliche Familie nennt sich bis heute Dieckmann.


© Archiv  Borbecker Nachrichten

Das Foto zeigt die historische Bebauung am Weidkamp. 

Das Gebäude in der Bildmitte ist das Geburtshaus vom Firmengründer. Im Hintergrund ist die St. Dionysius Kirche zu sehen. Links ist das Geschäft der Firma Möbel Beyhoff zu erkennen. Das Unternehmen Beyhoff eröffnete 1898 eine Filiale in Bottrop, die sich heute an der Gladbecker Straße befindet (Gelände der ehemaligen Zeche Prosper III).


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Das Haus Dieckmann lag an der Straße Weidkamp in Höhe der Einmündung Möllhoven auf der rechten Straßenseite (zur St. Dionysius Kirche hin).


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St. Dionysius-Kirche in Borbeck (abgebrochen 1862)


Gut an der Barriere

Maximilian Graf Westerholt, Eigentümer des Schloßes Oberhausen,  verpachtete 1839 das Gut an der Barriere an Heinrich Dickmann. Bestandteil des Anwesens war ein Wirtshaus (Wirtshaus am Kreuzweg).  Das Gut lag in Höhe des heutigen Werksgasthauses der Gutehoffnungshütte  an der Mülheimer und Essener Straße. Die Duisburger Straße verlief damals wie mit dem Lineal gezogen, so dass die sich Straßenkreuzung früher  beim heutigen Wasserturms befand.  An der Barriere (franz Barriére = Schlagbaum) wurde Chausseegeld (Chaussee = Landstraße) für die Straßenbenutzung erhoben. Der Firmengründer war damit beauftragt.

Seit 1829 war Heinrich Dickmann mit Maria  Schlangenbrink verheiratet. Nach dem Tod von Maria Dickmann im Jahre 1830 heiratete Heinrich Dickmann 1832 deren Schwester Therese.

Heinrich Dickmann wohnte seit 1822 auf der Barriere Oberhausen. Er war als Postillion mindestens bis 1832  beim dortigen Posthalter angestellt. Dies waren Caspar Lauter und dann Caspar Jansen. Deren Nachfolger in dieser Funktion ist Heinrich Dickmann geworden.  Die Barriere Oberhausen war von 1814 bis 1857 eine Posthalterei. Das bedeutete hier wurden nur die Pferde gewechselt, Fuhrwerke vorgehalten und die Postuillione gestellt. Auch konnten Fahrscheine für die Postkutsche erworben werden. Da die Haltestelle an der Barriere weiterhin bestand, konnte bis zum Ende der Postkuscheinzeit Fahrscheine erworben werden. Bis 1857 war Heinrich Dickmann Posthalter. Die Station ist 1857 aufgehoben worden. da das seit Eröffnung des heutigen Hauptbahnhofes (1847) bestehende Postamt  die Pferdestellung allein übernommen hat. 

Ab 1822 bis etwa 1855 stellte Heinrich Dickmann der Gutehoffnungshütte alle Pferde für deren Betrieb. Die Ställe befanden sich auf der Barriere Oberhausen.  

Im Jahre 1859 gab Heinrich Dickmann die Pachtung des Gutes an der Barriere auf. Trotzdem wohnte er weiterhin auf dem Anwesen. Nun als Unterpächter von Theodor Lüger und ab 1866 von Franz Schemann.  Das 1842 errichtete Gebäude zwischen dem Wirthaus und den Kuh- und Schweineställen war spätestens ab 1859 Sitz der Firma Dickmann. 

Nach dem Tod des Firmengründers (1873), wurde 1877  der Firmensitz auf den Armeler Hof verlegt. Das Anwesen lag bis 1929 in Osterfeld-Vonderort (Vonderort wurde 1929 Bottrop zugeschlagen). Im Jahre 1884 erfolgte der Umzug nach Bottrop .


Barriere Oberhausen um 1900

Zu diesem Zeitpunkt war die Barriere Oberhausen im Eigentum der Gutehoffnungshütte, die dort ein Vereinsheim unterhielt. Die auf dieser Postkarte ersichtlichen Gebäude wurden zu unterschiedlichen Zeiten errichtet (von links nach rechts: Wirtshaus 1867 durch Franz Schemmann, Wohnhaus 1842 durch Heinrich Dickmann, Kuh- und Schweinestall 1881 durch Franz Schemmann). Letzterer  ließ 1876 an das Wirtshaus eine Kegelbahn anbauen. Der Wasserturm steht noch heute gegenüber der früheren Barriere Oberhausen.


© www.o-visionen.de

Der erste Firmensitz der Frau August Dickmann GmbH befand sich auf dem Gelände des heutigen Technologie Zentrums Umweltschutz.  Das von 1913 bis 1914 errichtete Werksgasthaus der GHH (links) wird aktuell auch vom zuletzt genannten Unternehmen genutzt.


© Regionalverband Ruhr, Essen

Die Barriere Oberhausen lag auf dem Gelände des Technologie Zentrums Umweltschutz in Oberhausen.